David Hockney im Kunstmuseum Luzern

    Die Retrospektive im Kunstmuseum Luzern ist die erste umfassende Ausstellung des Künstlers in der Schweiz und vereint über 120 Arbeiten. Von seinen Anfängen als Kunststudent in London bis hin zu seinen neuesten iPad-Zeichnungen zeigt sie Hockneys Freude am künstlerischen Experiment und seine lebenslange Faszination für die Perspektive.

    (Bild: Marc Latzel) Blick in die Ausstellung «David Hockney. Moving Focus» im Kunstmuseum Luzern.

    Mit «David Hockney. Moving Focus» setzt das Kunstmuseum Luzern seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Tate fort. Zu sehen sind zudem bedeutende Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa und Nordamerika. Im Herzen der Ausstellung stehen zwei riesige Landschaftsgemälde. «Bigger Trees Near Water Or/Ou Peinture Sur Le Motif Pour Le Nouvel Age Post-Photographique» (Sammlung Tate) ist Hockneys grösstes Gemälde und misst über 12 Meter. Auf 50 einzelnen Leinwänden zeigt es eine Ansicht seiner Heimat Yorkshire kurz vor Frühlingsbeginn. Während Wochen fährt der Künstler zwischen dem Atelier und dem Waldstück hin und her und bearbeitet jeweils sechs bis zehn Leinwände gleichzeitig. Um den Überblick zu behalten, fügt David Hockney die Bilder am Computer zusammen. «The Arrival of Spring in Woldgate, East Yorkshire, in 2011 (twenty eleven)» (Sammlung Centre Pompidou) – ebenfalls eine mehrteilige Landschaftsansicht – zeigt einen zauberhaften Wald, der das Publikum mit bunten Blättern und Rankengewächsen empfängt. Die beschwingte Darstellung erinnert an Comics und nimmt Hockneys spätere iPad-Zeichnungen vorweg, die als Videoanimation präsentiert werden. Zu sehen sind auch Hockneys ikonische Poolbilder und seine Porträts von Freundinnen, Freunden und Familie.

    David Hockneys Fokus steht selten still: Er probiert stets neue Stile aus und fordert unsere Sehgewohnheiten heraus. In Anlehnung an Picassos Kubismus verwandelt sich der Laubengang des Hotels Acatlán in Mexico in eine verschachtelte Ansicht, in der gleichzeitig verschiedene Fluchtpunkte anvisiert werden. Passend dazu sagt der Künstler: «Die meisten Menschen glauben, dass die Welt aussieht wie das Foto von ihr. Ich habe immer unterstellt, dass das Foto fast Recht hat.»

    pd

    Weitere Informationen und Veranstaltungen zu der Ausstellung finden Sie unter www.kunstmuseumluzern.ch.

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